Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit unseres Gehirns ist “Gehirnjogging” den meisten Leuten ein Begriff. Aber kann auch körperliches Leistungsvermögen einen positiven Effekt auf unser Gehirn haben und dessen Volumen vergrößern? Aktuelle Studien geben einen Hinweis dazu.

Im Rahmen der SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) wurde diese Korrelation bei 2103 ProbandInnen mittleren Alters untersucht. Nach der Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität anhand eines Fahrradergometer-Tests und einer Vermessung des Gehirns per MRT fanden die Wissenschaftler heraus, dass durchaus ein positiver Zusammenhang zwischen körperlicher Leistungsfähigkeit und dem Hirnvolumen besteht.

Je fitter (soll heißen: macht regelmäßig Sport) die Person, desto größer das Gesamt-Hirnvolumen sowie die Graue Substanz. Dabei handelt es sich um Gebiete des Zentralnervensystems, die vorwiegend aus Nervenzellkörpern bestehen. Die Graue Substanz ist zum Beispiel für die Motorik der Skelettmuskulatur zuständig. 

Aber auch einzelne Bereiche des Gehirns wie beispielsweise der Hippocampus (zuständig für Überführung des Gelernten ins Langzeitgedächtnis) und Teile des Temporallappens (zuständig für Teile des Sprachzentrums) wiesen bei ProbandInnen, die regelmäßig Sport treiben, ein größeres Volumen auf. 

Man kann also sagen: Regelmäßige körperliche Bewegung hat durchaus einen positiven Effekt auf das Hirnvolumen.

Schützt Bewegung vor Altersdemenz?

Interessant ist, dass der Zusammenhang zwischen körperlicher Leistungsfähigkeit und Hirnvolumen nicht nur bei jungen, sondern auch bei älteren Erwachsenen zu beobachten ist. Laut Prof. Hans Jörgen Grabe, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald, deutet dies darauf hin, dass die Förderung körperlicher Fitness auch in späten Lebensjahren dazu beitragen könnte, Hirnmasse zu erhalten und somit auch im Kopf möglichst lange fit zu bleiben.

Quellen

C. Hutterer (2020): Positive Korrelation zwischen körperlicher Fitness und Hirnvolumen. URL: https://www.zeitschrift-sportmedizin.de/positive-korrelation-zwischen-koerperlicher-fitness-und-hirnvolumen/