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Fakten & Mythen zur Gesundheit

Mitarbeitermotivation stärkt Gesundheit

Motivierte Menschen leben gesünder, stressfreier und sind leistungsfähiger. Wer diese Eigenschaften mit zu seinem Arbeitsplatz bringt, tut nicht nur sich selbst, sondern auch seinem Arbeitgeber einen Gefallen, denn motivierte Mitarbeitende arbeiten effizienter und sind loyaler gegenüber ihrem Arbeitgeber. Doch wie erreicht man eine hohe Motivation unter Mitarbeitenden?

Hollywood Filme lehren uns, dass alles, was wir zum Motivieren einer Menschenmenge benötigen, eine leidenschaftliche und heroisch vorgetragene Rede ist.

In der Realität führt dies allerdings – wenn überhaupt – nur zu einer kurzfristigen Motivationssteigerung. Um Mitarbeitende langfristig zu motivieren, sollte mehr Wert auf die Entwicklung von intrinsischer Motivation gelegt werden, also auf die Motivation, die von innen heraus entsteht. Das bedeutet, anstelle von äußerem Druck oder Belohnungen (extrinsische Motivation – von außen) ist es wichtiger, die Freude an der Tätigkeit selbst (intrinsisch) zu steigern.

Intrinsische Motivation der Mitarbeitenden stärken

Intrinsische Motivation kann sehr gut durch Team-Aktivitäten wie Ausflüge in die Natur oder Spieleabende geschaffen werden. Team-Aktivitäten schweißen zusammen und erzeugen Emotionen. Wenn Mitarbeitende diese positiven Emotionen mit ihrem Arbeitsumfeld verbinden, neigen sie eher dazu intrinsische Motivation zu entwickeln.

Wenn gleich solche Events sehr wirksam sein können, sollte das Fördern von Motivation auch im Arbeitsalltag nicht vernachlässigt werden. Dazu ist es wichtig unter den Mitarbeitenden Gefühle von Sinnhaftigkeit, Verantwortung, Wertschätzung und Vertrauen zu entwickeln. Hören Sie ihren Kollegen daher zu und beziehen Sie sie in Entscheidungsprozesse mit ein!

Soziale Unterstützung & gute Führung fördert die Gesundheit

Vor allem die soziale Unterstützung im Unternehmen hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit und Motivation der Mitarbeitenden. Wissenschaftliche Untersuchen haben nachgewiesen, dass eine geringe soziale Unterstützung häufig mit Schulter-, Nacken- und Rückenbeschwerden einhergeht. Je geringer die Unterstützung, umso größer die Beschwerden und die Fehlzeiten. Zudem leiden Mitarbeitende, die nicht von ihren Vorgesetzten unterstützt werden, häufiger an Herz-Kreislauf-Problemen. Hingegen sind Mitarbeitende, die gute Unterstützung erfahren, stressresistenter, weniger gereizt und geringer anfällig für psychische Probleme wie Burnout.

In diesem Zusammenhang haben besonders die Führung und die Führungsqualität in einem Unternehmen einen bedeutsamen Einfluss auf die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden der Beschäftigten. Zahlreiche Forschungsergebnisse belegen, dass sich eine gute Führung positiv auf die Arbeitszufriedenheit, das Wohlbefinden und die Leistung der Mitarbeitenden, sowie auf krankheitsbedingte Abwesenheit und Frühverrentung wirkt. Um andere zu motivieren, müssen sich gerade Führungskräfte ihrer eigenen Vorbildfunktion bewusstwerden und sich, besonders in Bezug auf die Gesundheit, entsprechend handeln. Denn gerade das Verhalten der Führungsebene hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Partizipation der Mitarbeitenden an Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung.

Wissen vermitteln & gesundheitsförderliches Verhalten stärken

Ein entscheidender Faktor bei der Motivation der Mitarbeitenden hinsichtlich gesundheitsförderlichen Verhaltens ist darüber hinaus auch die Wissensvermittlung. Menschen mit höherem Wissen über Gesundheit nehmen häufiger an Angeboten zur Gesundheitsförderung teil. Ein Grund dafür ist, dass Wissen sie für ein Thema sensibilisiert und gleichzeitig Konsequenzerwartungen schafft. Zu wissen, dass Rauchen schädlich und Bewegung gesund sind, schafft zum Beispiel die Konsequenzerwartung, dass ein Verzicht auf Rauchen und eine sportliche Lebensweise zu einem längeren und gesünderen Leben führt. Die Konsequenzen des eigenen Verhaltens einschätzen und bewerten zu können ist eine wichtige Fähigkeit, um Motivation von innen heraus zu entwickeln.

Individuelle & einfache Angebote zur Gesundheitsförderung

Dennoch gilt: Es gibt nicht das eine Muster, nachdem jeder Mitarbeitende in gleichem Maße motiviert werden kann. Während sich die eine Person eher durch kompetente und ambitionierte Führungspersönlichkeiten motivieren lässt, blühen andere bei flacheren Hierarchien und einem entspannteren Arbeitsumfeld auf. Daher ist es wichtig, einen regelmäßigen Austausch unter Kollegen zu pflegen und auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen.

Im Allgemeinen gilt jedoch auch: Besonders motivierend und effektiv sind Angebote, bei denen die Mitarbeitenden einbezogen werden. Im Hinblick auf die Gesundheitsförderung ist es demnach sinnvoll eine große Bandbreite an Angeboten anzubieten, denn je mehr die Mitarbeitenden selbst ihr Gesundheitsangebot auswählen und je flexibler sie es in ihren Alltag einbauen können, umso mehr machen mit. Folglich ist es wichtig, dass Angebote niedrigschwellig sind und so bei möglichst vielen die gesundheitliche Eigenverantwortung unterstützen.

Wussten Sie, dass Angestellte mit Chef, Arbeit, Gehalt und dem Betriebsklima umso zufriedener sind, je gesünder sie leben? Also nichts wie los und motivieren und stärken Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden!

Fazit: Aktiv werden und auf Mitarbeitende zugehen!

✔️ Intrinsische Motivatoren (z.B. Wissen, Verantwortung und Sinnhaftigkeit) stärken gesundheitsförderliches Verhalten langfristiger als extrinsische Motivatoren (z.B. Belohnungen und Druck)

✔️ Soziale Unterstützung im Unternehmen ist ein wichtiger Motivationsfaktor für die Mitarbeitenden und hat große Auswirkungen auf deren Gesundheit.

✔️ Führungskräfte sind Verantwortliche und Multiplikatoren für das Thema Gesundheit und sollten sich ihrer Vorbildfunktion für gesundheitsgerechtes Verhalten bewusst sein.

 

Quellen:

Gard, G. (2002). Work Motivation - A Brief Review of Theories Underpinning Health Promotion. Physical Therapy Reviews7(3), 163–168. https://doi.org/10.1179/108331902235001525

Initiative Neue Qualität der Arbeit (2023). Wie soziale Unterstützung die Gesundheit im Betrieb stärkt. Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Zuletzt aufgerufen am 13.02.2023 unter inqa.de/DE/wissen/fuehrung/mitarbeitermotivation/soziale-unterstuetzung.html

Lovato, C. Y. & Green, L. W. (1990). Maintaining Employee Participation in Workplace Health Promotion Programs. Health Education Quarterly17(1), 73–88. https://doi.org/10.1177/109019819001700108

Moorman, C. & Matulich, E. (1993). A Model of Consumers’ Preventive Health Behaviors: The Role of Health Motivation and Health Ability. Journal of Consumer Research20(2), 208. https://doi.org/10.1086/209344