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Fakten & Mythen zur Gesundheit

Joggen mit Barfußschuhen

Sind sie ein erfahrener Läufer oder überlegen Sie mal wieder, die Laufschuhe auszupacken und eine Runde Joggen zu gehen? Dann haben wir gute Nachrichten, denn Joggen hat eine Menge gesundheitlicher Vorteile für Sie. Es stärkt unsere Muskeln und Knochen, verbessert unsere Herz- und Lungengesundheit, hilft uns besser zu schlafen und den Stress aus unserem Alltag fallen zu lassen. Wenn Sie regelmäßig Joggen gehen, machen Sie also schon mal eine Menge richtig. Trotzdem möchten wir natürlich immer die Augen nach Möglichkeiten offenhalten, wie wir Dinge möglicherweise noch etwas besser machen können. In diesem Artikel möchten wir unseren Blick einmal auf unser Schuhwerk werfen, das uns beim Laufen gehen begleitet. Im Genaueren werden wir uns mit Joggen mit Barfußschuhen befassen.

Der herkömmliche Laufschuh bekommt in den letzten Jahren immer mehr Konkurrenz vom Barfußschuh. Barfußschuhe sind recht dünne, minimalistische Schuhe, die entwickelt wurden, um ein ähnliches Gefühl wie das Gehen, Laufen und Joggen barfuß zu vermitteln, während gleichzeitig etwas Schutz und Dämpfung gewährleistet wird. Ein Barfußschuh hat eine dünnere Sohle, um das Gelände besser spüren zu können, eine breitere Zehenbox, die den Zehen mehr Platz gibt, um sich natürlich auszubreiten und bewegen zu können, eine geringere Erhöhung der Ferse, was eine natürliche Lauftechnik fördern soll, ein leichteres Gewicht und ein flexibleres Material.

 

Die Vor- und Nachteile von Joggen mit Barfußschuhen

Verbessern Sie Ihre Lauftechnik

Barfußschuhe zeichnen sich durch ihr natürliches Laufgefühl aus. Durch die dünnere Sohle kann der Läufer wesentlich besser den Boden spüren und dadurch möglicherweise ein stärkeres Bewusstsein für seine Lauftechnik entwickeln. Die verringerte Dämpfung der dünneren Sohle kann allerdings auch Nachteile haben, wenn sie mit Barfußschuhen joggen. Wer sowieso schon an Gelenkschmerzen, vor allem im Fuß-, Knie oder Hüftgelenk leidet, verstärkt diese Probleme möglicherweise, denn die federnde Wirkung der Sohle fängt die ständigen Stöße des Laufens nicht mehr so stark ab. Oft genügt nur ein wenig Umgewöhnungszeit aber wer auch nach mehrmaligem Joggen mit Barfußschuhen immer noch Schmerzen in den Gelenken hat, sollte lieber auf herkömmliche Laufschuhe zurückgreifen.

Stärken Sie Ihre Fußmuskulatur!

Einer der größten Kritikpunkte bei herkömmlichen Laufschuhen ist, dass sie der Fußmuskulatur viel zu viel Arbeit abnehmen. Joggen erfordert ein hohes Maß an Stabilität und Gleichgewicht, was normalerweise durch die Arbeit unserer Fußmuskulatur aufrechterhalten wird. Setzt man dem allerdings einen dicken, abgefederten Laufschuh entgegen, der den Gang von sich aus stabilisiert, dann muss die Fußmuskulatur wesentlich weniger arbeiten und verkümmert im Laufe der Zeit. Der Barfußschuh auf der anderen Seite hat diese starke Federung nicht. Der Fuß muss deutlich mehr arbeiten, damit wir einen stabilen Gang aufrechterhalten können und die Muskulatur wird gekräftigt. So können Sie Barfußschuhe nutzen, um ihre Fußmuskulatur beim Joggen zu stärken.

Breitere Zehenbox

Barfußschuhe haben in der Regel eine breitere Zehenbox, die den Zehen mehr Platz bietet. Dadurch können sie sich im Schuh auf natürliche Weise ausbreiten, anstatt wie bei Kletter- oder Fußballschuhen in eine bestimmte Form gepresst zu werden. Zehenproblemen werden so vorgebeugt und gleichzeitig genug Raum geschaffen, um eine natürlichere Lauftechnik beim Joggen zu ermöglichen.

Geringeres Verletzungsrisiko?

An dieser Stelle scheiden sich so ein bisschen die Geister. Die einen behaupten, eine gekräftigte Fußmuskulatur durch Barfußschuhe beim Joggen ist weniger verletzungsanfällig als eine Fußmuskulatur, die verkümmert, weil sie ständig durch einen herkömmlichen Laufschuh stabilisiert wird. Die anderen behaupten, die erhöhte Stabilität eines herkömmlichen Laufschuhs führe eher dazu, dass man beim Laufen nicht umknickt, vor allem in unebenem Gelände. Beide Seiten haben auf ihre Weise Recht. Es stimmt, dass der herkömmliche Laufschuh akut mehr Sicherheit beim Laufen bietet, allerdings helfen Barfußschuhe beim Joggen dabei langfristig eine bessere Fußmuskulatur aufzubauen, die Ihnen auch, wenn Sie keine Schuhe anhaben zu mehr Stabilität und Gleichgewicht verhilft und damit Verletzungen vorbeugt.

Leichtigkeit und Flexibilität

Barfußschuhe sind in der Regel leichter und flexibler als herkömmliche Laufschuhe. Dadurch entsteht ein angenehmes und freies Laufgefühl. Sport sollte letzten Endes etwas sein, was Ihnen guttut. Wenn das Gefühl beim Joggen mit Barfußschuh angenehmer für Sie ist und der Leistungsgedanke eher zu vernachlässigen, dann kann diese flexiblere Variante eines Laufschuhs die geeignetere für Sie sein. Gehen Sie in ein Schuhgeschäft und probieren Sie selbst, wie sich die Unterschiede für Sie anfühlen und welchen Schuh Sie bevorzugen. 

Für weitere Tipps schauen Sie sich gerne unseren Artikel 10 Tipps zum Joggen an.

Quellen

Nigg, B. M. (2009). Biomechanical considerations on barefoot movement and barefoot shoe concepts. Footwear Science, 1(2), 73–79. https://doi.org/10.1080/19424280903204036

Rixe, J., Gallo, R. A. & Silvis, M. (2012). The barefoot debate. Current Sports Medicine Reports, 11(3), 160–165. doi.org/10.1249/jsr.0b013e31825640a6