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Fakten & Mythen zur Gesundheit

„Mach mal Pause“ – Warum wir Pausen nie vernachlässigen sollten

Sie waren bereits im Urlaub und haben gemerkt, wie gut Ihnen diese lange Pause sowie der Abstand von der Arbeit getan hat und wie viel neue Energie Sie danach verspürten? Aber keine zwei Wochen später fühlen Sie sich schon wieder erschöpft und „urlaubsreif“?

Oder steht bei Ihnen der Urlaub noch bevor und Sie versuchen pausenlos durchzuarbeiten, um noch alle Arbeiten vorher zu erledigen, aber irgendwie will die Konzentration nicht mehr wirklich und Sie fühlen sich müde und verspannt? „Mach mal Pause“ ist dann ein Satz, den Sie sich wirklich zu Herzen nehmen sollten.

Denn diese Erschöpfung bedeutet nicht, dass Sie unbedingt drei Wochen Strandurlaub brauchen, sondern einfach mal Pause! Und die mehrmals am Tag.
Niemand kann den ganzen Tag durchpowern, ohne zwischendurch zu verschnaufen. Auch an stressigen Tagen sollten wir unserem Körper und Gehirn regelmäßige Auszeiten gönnen. Warum kleine Pausen im Alltag so wichtig sind, erfahren Sie in unserem neuesten Artikel.

Gesundheit schützen – Pausenlos arbeiten hat Konsequenzen

Sich zu wenige Pausen im Alltag zu nehmen oder gar durchzuarbeiten hat negative Folgen auf alle Bereiche unseres Organismus. Typische Erschöpfungszeichen sind:

  • Körper:  Müdigkeit, Gefühl der Erschöpfung, Kopf- oder Rückenschmerzen, Brennen der Augen, Verkrampfung
  • Stimmung: Gereiztheit, Ärger, Ungeduld, Gleichgültigkeit
  • Geist:mangelnde Konzentration, mehr Fehler, Vergesslichkeit, verringertes Reaktionsvermögen, sinkendes Leistungsniveau, leichter ablenkbar

Wer sich über einen längeren Zeitraum nicht genügend Erholungszeit (Pausen) gönnt, büßt nicht nur Konzentration und gute Laune ein, sondern schadet auch seiner Fähigkeit zur Regeneration. Schlafstörungen können dadurch auftreten und selbst nachts kann der Körper sich dann nicht mehr erholen. So entsteht ein Teufelskreis, der uns früher oder später ernsthaft krank machen kann. Körperliche als auch psychische Störungen, wie z.B. ein Burnout sind Folgen mangelnder Erholung. Mal eine Pause zu machen, ist deswegen ein wichtiger Faktor, um zukünftigen Erkrankungen vorzubeugen.

Kennen Sie die Pausensignale Ihres Körpers?

Ihr Körper sendet Signale, wenn Pausen nötig sind. Sie bewusst wahrzunehmen ist nicht immer einfach, besonders wenn der Alltag stressig ist. Versuchen Sie einmal, sich selbst zu beobachten. Wie will Ihr Organismus Ihnen zeigen, dass er eine Auszeit braucht? Was sind Ihre ganz persönlichen Pausensignale?

Viele Menschen ignorieren die Anzeichen des Körpers, weil sie glauben, keine Zeit zu haben – zu viel zu tun. Dabei sollten wir uns aber bewusst machen, dass das nicht stimmt. Denn wenn wir uns nicht genügend Erholungszeit zwischendurch gönnen, werden wir langsamer. Wir machen mehr Fehler und brauchen länger für unsere Arbeit. Besser also: Zeit für Pausen sind eine Investition in mehr Produktivität und Lebensqualität. Planen Sie Pausen bewusst in Ihren Terminkalender ein!

Pause ist nicht gleich Nichtstun

Sie irren sich, wenn Sie Pause mit Nichtstun gleichsetzen. Vielmehr geht es bei der Pause darum, einen Ausgleich, einen wohltuenden Gegenpol zur Arbeit oder zur vorherrschenden Aktivität im Leben zu schaffen. Wer zum Beispiel den ganzen Tag körperlich arbeitet, der hat vermutlich weniger das Verlangen nach ausgiebiger sportlicher Betätigung, als vielmehr nach einem netten Gespräch mit Kollegen zwischendurch oder einem guten Buch oder einem Saunabesuch nach Feierabend. Diejenigen, die wiederum auf der Arbeit viel Kundenkontakt haben oder viel reden müssen, sehnen sich wahrscheinlich in der Pause eher nach Ruhe oder einem Sparziergang alleine im Grünen.
Jeder sehnt sich abhängig von seinem Alltag nach unterschiedlichen Pausen. Wir müssen individuell entscheiden, was uns in diesem Moment guttut, was wir brauchen, um abzuschalten.
Ist es Bewegung? Oder ist es eher die geistige Entspannung, z.B. eine Mediation? Fehlen uns soziale Kontakte? Oder vermissen wir die Verbindung zur Natur?

Pausen bewirken Wunder

Viele wissenschaftliche Studien belegen, dass unsere Konzentrations- und Leistungsfähigkeit in einem 90-minütigen Rhythmus schwankt. Schon nach 20 Minuten konzentrierten Arbeitens verringert sich unsere Konzentrationsfähigkeit um etwa ein Viertel, nach einer Stunde büßen wir bereits 60% unserer Konzentrationsfähigkeit ein. Das bedeutet im Klartext: Spätestens dann schreit unser Geist nach Erholung. Mit regelmäßigen Pausen können wir also unsere geistige Leistungsfähigkeit und damit unsere Produktivität erhöhen, regen unsere Kreativität an und fördern unsere Lösungskompetenz, anstatt all das zu verringern.

Darüber hinaus verhelfen Pausen, die Motivation über den Tag hinweg hochzuhalten. Indem Pausen den Arbeitsalltag in überschaubare Abschnitte einteilen, sorgen sie für gesteigerte Motivation. So fällt es uns leichter, die Leistung zu erhöhen, wenn das Ende schon in Sicht ist. Da wir unsere Pausen mit einer ausgleichenden Aktivität verbinden, arbeiten wir effektiver darauf zu.

Außerdem löst bereits der Gedanke „Gleich mache ich eine Pause“ positive Gefühle in uns aus, die den Effekt der Erholung und Motivation verstärken und unsere geistige Leistung steigern.

Nicht zuletzt verbessern Pausen auch das Team- bzw. Betriebsklima. Denn je gestresster die einzelnen Mitarbeitenden sind, desto schlechter wird auch die Stimmung im Team oder im ganzen Unternehmen. Gemeinsam verbrachte Pausen können hingegen sogar die gegenseitige Hilfsbereitschaft und Stressresistenz im Team verbessern. „Mach mal Pause“ ist also ein Satz, den man ab und an auch den Kollegen ans Herz legen sollte.

Sie haben ein Recht auf Pause

Übrigens: Wussten Sie, dass Sie das Recht auf Pause haben? Da die schädlichen Folgen fehlender Pausen auf die Gesundheit längst wissenschaftlich erwiesen sind, ist das Recht auf Pausen gesetzlich festgehalten. Leider haben Pausen in einigen Unternehmen immer noch ein „schlechtes Image“ und Mitarbeitende trauen sich nicht, Pause zu machen, weil sie befürchten, als nicht leistungsfähig oder engagiert gesehen zu werden. Dies ist jedoch Quatsch, denn damit schaden sie sich selbst und dem Unternehmen. Treten Sie daher selbstbewusst für Ihr Recht auf Pause ein. Jede Führungskraft sollte Sie bei diesem Vorhaben unterstützen.

Minipause – besser kurz als gar nicht!

Natürlich kennen wir alle auch solche stressigen Tage, an denen wir eine Ausnahme machen und ohne Pause durcharbeiten. Aber dies sollte auch eine Ausnahme bleiben. Mit der eigenen Leistungsfähigkeit verantwortungsbewusst umzugehen, bedeutet auch die Pause notfalls mit Zähnen und Klauen zu verteidigen.
Eine Minipause von drei Minuten kann zudem jeder immer einbauen. Es gibt bekanntermaßen eine Schutzzone, deren Aufsuchen allgemein akzeptiert wird: Das stille Örtchen. Ein Gang zur Toilette ist immer möglich. Sie können den Weg dorthin zum Beispiel auch dafür nutzen, um sich ausgiebig zu strecken und zu dehnen.


Mehr Tipps, wie Sie Ihre Pausen effektiv und erholsam gestalten können, erfahren Sie in unserem nächsten Blogartikel!

 

Quelle:

Scharnhorst, J. (2017). Pausen machen munter. Freiburg: Haufe.